Zu den dritten Fürther Gesprächen mit dem Themenfokus „Fallabschließende Bearbeitung niedrigprioritärer Einsätze im Rettungsdienst – entlang der gesamten Versorgungskette“ folgten Experten aus Rettungsdienst, Bildung, Krankenhaus, Wissenschaft, Verbänden und Politik der Einladung des Instituts für notfallmedizinische Bildung (INOB).
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Schirmherr der Veranstaltung, betonte in seinem Vortrag: „Unser gemeinsames Ziel, die Versorgung der Bevölkerung mit rettungsdienstlichen Leistungen auch künftig sicherzustellen, können wir nur in enger Zusammenarbeit des präklinischen, klinischen und vertragsärztlichen Bereichs erreichen. Nur so gelingt es, den Herausforderungen zu begegnen, die auf das System Rettungsdienst einwirken. Hierfür bieten die Fürther Gespräche eine wichtige Plattform.“
Rund 40 Fachleute kamen in der Stadthalle Fürth zusammen. Experten aus Österreich, der Schweiz und Kanada steuerten internationale Erfahrungswerte bei, deren Anwendbarkeit auf die Situation in Deutschland diskutiert wurde.
Klaus Meyer, Gastgeber und Geschäftsführer des INOB, zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen: „Die Bildung in der Notfallversorgung ist bei den anstehenden Reformen von zentraler Bedeutung. Es ist uns gelungen wichtige Impulse zur weiteren Professionalisierung und Kompetenzentwicklung entlang der Rettungskette beizusteuern.“
Mit-Gastgeber Prof. Dr. med. Harald Dormann, ärztlicher Direktor und Chefarzt der zentralen Notaufnahme am Klinikum Fürth sowie wissenschaftlicher Direktor beim INOB ergänzte: „Wir konnten die zentralen Herausforderungen und dringenden Handlungsbedarfe in den anderthalb Tagen klar herausarbeiten. Dabei kam die große Stärke der Fürther Gespräche – Interprofessionalität und wissenschaftliche Expertise mit berufspolitischem Weitblick und fundiertem Know-how aus der Praxis zusammenzubringen – zum Tragen“.
In mehreren Arbeitsgruppen wurden Eckpfeiler für ein Positionspapier, das in Kürze veröffentlicht und in Fachmedien publiziert werden soll, definiert. Darin werden sich konkrete Handlungsempfehlungen, die den politisch, gesellschaftlich und behördlich Verantwortlichen Orientierung geben sollen, finden. Denn wichtige Gesetzgebungsprozesse, beispielweise zu Krankenhausreform, Notfallreform oder Rettungsdienstreform, die durch den Regierungswechsel ins Stocken geraten sind, wollen fortgeführt werden. Dabei sollte das Optimierungs- und Entlastungspotential in Zusammenhang mit niedrigprioritären Einsätzen unbedingt berücksichtigt werden.
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