Die Ergebnisse der 2. Ausgabe der Fürther Gespräche wurden im Kontext der Notfallreform und deren Auswirkungen auf die Region diskutiert.
Am 19.10. luden die AGNF und das Institut für notfallmedizinische Bildung (INOB) zur Diskussion der Ergebnisse der 2. Ausgabe des Expertenforums und Think Tanks Fürther Gespräche, die sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig mit dem Rettungsdienst und dessen Vernetzung mit der Notfallversorgung in den Krankenhäusern beschäftigt hat, im Kontext der Notfallreform und deren Auswirkungen auf die Region.
Den Rahmen für die Diskussion gaben Expertenvorträge, die in konzentrierter Form die Inhalte des Ergebnispapiers der 2. Fürther Gespräche aufgriffen, die im Frühjahr vom Institut für notfallmedizinische Bildung (INOB, der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth (AGNF) und der Hochschule Ansbach veranstaltet wurden.
Das Ergebnispapier steht unter https://inob.org/fuerther-gespraeche-2024/ zum Download bereit.
Zum Auftakt referierte Prof. Dr. Christian K. Lackner, Vorstandsvorsitzender der Claus-Enneker-Stiftung, über den grundsätzlichen Reformbedarf und die Reformfolgen in der Notfall- und Akutmedizin. Dabei wagte er einen Blick in andere Länder und auf Pilotprojekte, die als Vorbild für unser Gesundheitssystem dienen könnten.
Ihm folgte Prof. Dr. Harald Dormann, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Fürth und wissenschaftlicher Direktor am INOB, der die Krankenhaus- und Notfallreform am Sektorenübergang schilderte und dabei besonders die Region und ihre Kliniken im Fokus hatte. Er stellte heraus, dass es in Sachen Qualifikationssystem und bei den Möglichkeiten zur fallabschließenden Behandlung außerhalb der Kliniken Reformbedarf gibt.
Nachdem Klaus Meyer, Vorsitzender des Vorstandes AGNF und geschäftsführender Direktor des INOB, die aktuelle Situation im Rettungsdienst geschildert hatte, wurde in der anschließenden ersten Diskussionsrunde schnell klar, welche Komplexität und Kontroversität das Thema mit sich bringt.
„Die Dynamik der Gespräche zeigt, dass wir mit unseren Handlungsempfehlungen und dem gewählten Format mit offenen Diskussionsrunden einen Punkt getroffen haben, der gleichermaßen die Politik auf lokaler, Landes- und Bundesebene wie die Vertreter des Gesundheitswesens beschäftigt und interessiert“, freute sich Klaus Meyer über den regen Austausch.
So nahmen beispielsweise Tobias Winkler (MdB), Carsten Träger (MdB), Petra Guttenberger (MdL), Bernd Obst (Landrat Landkreis Fürth), Markus Braun (Bürgermeister Stadt Fürth), Kurt Krömer (Erster Bürgermeister Stadt Stein), Gökhan Katipoglu (Leiter Notdienste, KV Bayern), Stefan Kornhaas (Leiter Rettungsdienst, BRK Fürth), Dr. Manfred Wagner (Ärztlicher Direktor, Klinikum Fürth) oder Prof. Dr. Sascha Müller-Feuerstein (Präsident der Hochschule Ansbach) an der Veranstaltung teil.
Die Herausforderungen der Integrierten Leitstelle bei der Feuerwehr Nürnberg beleuchtete anschließend deren Abteilungsleiter und Vorsitzender des Fachverbands Leitstellen, Marc Gistrichovsky. Unter der Vision „One Call fits All“ stellte er u.a. Optimierungsmöglichkeiten wie eine vorgeschaltete Online-Selbsteinschätzung für Patienten, synchronisierte Abfragesystematiken und den Austausch von Gesundheitsdaten zwischen den Rufnummern 112 und 116117 vor.
In der abschließenden Diskussionsrunde wurden beispielsweise Fragen von Politikern beantwortet und deren Impulse und Erfahrungen aus dem Alltag in der Region aufgenommen.
Wir bedanken uns herzlich für das große Interesse und den lebhaften Austausch!
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